Selbstbräuner zaubert Sommerhaut im Handumdrehen. Ihn aufzutragen empfinden viele allerdings als eine Kunst. Dabei ist ein Fake-Tan eigentlich ganz einfach zu bekommen, weiß Elisabeth Kohrs und verrät ihre Tipps.

Wenn die Temperaturen steigen und wieder mehr Haut gezeigt wird, ist sie genauso begehrt wie in der lichtarmen Zeit: Eine leicht gebräunte Haut. Sie sorgt immer für einen frischen Look. Der einfachste Weg, schnell und ohne schädliche UV-Strahlung zu einer ebenmäßigen Bräune zu kommen, sind Selbstbräuner. „Während die Produkte früher oft ein fleckiges, oranges Ergebnis geliefert haben, gibt es heute Selbstbräuner, die weder unangenehm riechen, noch die Haut unnatürlich färben. Es gibt auch gute Tricks für eine ganz leichte, gesund aussehende Bräune“, sagt Elisabeth Kohrs, Inhaberin der Women Lounge. „Mit dem wachsenden Bewusstsein für die kurz- und langfristig schädlichen Wirkungen von UV-Strahlen werden Produkte für eine unbedenkliche Bräune immer beliebter.“
Selbstbräuner enthalten in den meisten Fällen den Bräunungsstoff Dihydroxyaceton (kurz DHA). Das sind Zuckermoleküle, die sich nach dem Auftragen mit Proteinen in der obersten Hautschicht verbinden. Es entstehen melaninähnliche Farbstoffe, sogenannte Melanoide, die der Haut eine sommerliche Bräune verleihen. Schädlich ist das Zuckermolekül als Wirkstoff für den Körper nicht und die Anwendung daher unbedenklich. Elisabeth Kohrs: „Wichtig ist allerdings die Lagerung. Der Stoff DHA kann sich unter extremer Wärmeeinwirkung zersetzen, was die Haut reizt. Deshalb immer darauf achten, den Selbstbräuner nie Hitze oder direkter Sonneneinstrahlung auszusetzen. Statt in einem sonnigen Badezimmer lieber im Kühlschrank aufbewahren. Und das Produkt nicht mehr benutzen, wenn es stechend oder säuerlich riecht. Das ist ein Zeichen für die Zersetzung.“ Generell sind geöffnete Selbstbräuner mindestens bis zu sechs Monate haltbar.
Frische Farbe in 9 Schritten
Sexy Bräune statt vornehmer Blässe? Kein Problem. Ergebnisse von einem Tag an der Nordsee bis zu einer Woche Waikkiki Beach sind mit Selbstbräuner möglich. Einfach nur eincremen reicht beim Auftragen allerdings nicht. Damit der Ton schön gleichmäßig aussieht, gibt es 9 Schritte zu beachten.
1. Peeling
Je glatter die Haut, desto ebenmäßiger wird die Tönung. Deshalb ist es wichtig, vor dem Selbstbräuner ein Peeling anzuwenden. So lösen sich Verhornungen und abgestorbene Hautzellen ganz leicht und raue Stellen an Ellenbogen, Knie und Fersen glätten sich. Am besten eignet sich ein ölfreies Peeling, damit keine fettige Schicht auf der Haut bleibt, die das Einziehen des Tanning-Produktes verhindern würde. Tipp: Selbstbräuner nicht nach einem langen Wannenbad auftragen. Die aufgequollene Hornschicht kann eine unregelmäßige Tönung verursachen.
2. Haarentfernung
Besonders an den Beinen ist es empfehlenswert, mit einer Rasur oder durch Epilieren die Haare zu entfernen. Um Irritationen zu vermeiden, am besten schon morgens, wenn abends der Selbstbräuner aufgetragen werden soll oder am Tag zuvor.
3. Cremen
Für ein intensives Ergebnis den Selbstbräuner direkt auf der Haut verteilen. Da die rückfettende Wirkung einer Creme verhindert, dass das Produkt vollends in die Haut einziehen und sich die Bräune nur schwach entwickeln kann. Es gibt jedoch Stellen, an denen wir uns genau das wünschen: Ellenbogen, Knie, Knöchel und Fersen. Hier ist die Hornhaut besonders dick und nimmt dadurch mehr Farbe auf, als sie eigentlich soll – deshalb sollte sie vorab mit einer leichten Bodylotion eingecremt werden, um Flecken zu vermeiden. „Wenn im Gesicht nur eine sanfte Tönung gewünscht wird, täglich ein wenig Selbstbräuner in die Tagescreme mischen. Und nicht vergessen, bis an den Haaransatz zu cremen, damit kein heller Streifen bleibt“, rät Elisabeth Kohrs. Für eine leichte Bräune am Körper den Selbstbräuner vor dem Auftragen im Handteller mit der Bodylotion mischen.
4. Der Auftrag
Selbstbräuner ist für seine schnelle Wirkung bekannt, beim Auftragen sollten wir uns aber Zeit nehmen, um sorgfältig alle Stellen des Körpers einheitlich zu erwischen. Am Körper mit den Beinen in kreisförmigen Bewegungen beginnen und das Produkt über Bauch, Arme, Dekolleté und Rücken einarbeiten. Die Seiten nicht vergessen und wer nicht besonderes gelenkig ist, sollte jemanden für den Rücken um Hilfe bitten. Nach dem Auftragen unbedingt die Hände waschen, sonst drohen Verfärbungen. Und dann 20 bis 30 Minuten FKK machen, damit der Selbstbräuner restlos einziehen kann und es keine Flecken auf der Kleidung gibt.
5. Das Gesicht
Der Trend geht neben klassischen Produkten zu Selbstbräuner-Drops, die in die Pflege gemischt werden. Tipp von Elisabeth Kohrs: „Abends mit der Nachtcreme auftragen. Dann können die Wirkstoffe gut einziehen und bis zum nächsten Morgen die volle Wirkung entfalten, sodass Sie mit einem sommerlichen Glow aufwachen.“
6. Wahl der Mittel
Creme, Gel, Lotion, Schaum oder Spray? Das ist eine Frage der Vorliebe. Sprays sind praktisch für schwer erreichbare Partien wie den Rücken, eine Creme versorgt die Haut gut mit Feuchtigkeit, die der Bräunungswirkstoff DHA der Haut entzieht – Cremes sind perfekt für trockene Haut. Tücher sind optimal zum Nacharbeiten und Auffrischen, Gel und Schaum lassen sich besonders gleichmäßig verteilen. Für das Gesicht ein speziell abgestimmtes Produkt verwenden, da die Haut zarter und empfindlicher ist. Oder eines, das für Körper und Gesicht geeignet ist, wie „Sunless Tanning Gel“ von Reviderm. Das Bräunungsgel verleiht Gesicht und Körper einen natürlich getönten, frischen Teint. Sanfte Wirkstoffe intensivieren die Bräunung und bewahren die Haut vor Austrocknung. Elisabeth Kohrs: „Ich mische das Gel gern mit den Produkten ,Body Nutri Rich Care‘ oder ,Body Hydrocalm‘ für eine schöne, zarte Bräune.“
7. SOS
Das Ergebnis ist fleckig oder viel zu intensiv geworden? Dann noch mal ein Peeling verwenden, für Flecken ein Wattepad mit alkoholhaltigem Gesichtswasser tränken und über die verfärbten Stellen wischen. Zitronensaft hellt ebenfalls auf.
8. Gepflegte Bräune
Die gefakte Bräune hält länger und bleibt ebenmäßig, wenn sie gepflegt wird. Bodycremes und -lotionen verzögern den Abschuppungsprozess der eingefärbten obersten Hautschicht. Heiße Bäder und ausgiebige Duschen bekommen dem sommerlichen Teint nicht gut, weil sie die oberste Hautschicht aufweichen.
9. Sonnenschutz
Selbst wenn der Teint das Märchen von Strand und Meer erzählt, bietet der Selbstbräuner keinen Schutz vor UV-Strahlen. Er färbt lediglich die oberste Hautschicht optisch ein. Deshalb einen entsprechenden Lichtschutzfaktor auftragen vor dem Aufenthalt in der Sonne.
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