Mythos Sonnenschutz: Was wirklich zählt
- Elisabeth Kohrs
- 30. März
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Apr.
Zu einem optimalen Lichtschutz gehört mehr als ein hoher LSF. Manchmal darf es sogar etwas weniger sein. Elisabeth Kohrs ist ein Fan individueller Sonnenschutz-Konzepte.

Wir haben lange auf die Sonne gewartet: „Die ersten warmen Strahlen nach dem langen Winter sind für mich immer die schönsten“, sagt Elisabeth Kohrs. Als Hautexpertin denkt sie in der Sonne natürlich automatisch an die Schattenseiten der UVA- und UVB-Strahlen – speziell dann, wenn sie auf ungeschützte Haut treffen. „Sonnenlicht ist für unseren Körper und unsere Psyche der wichtigste Impulsgeber. Gleichzeitig sind die energiereichen Strahlen aber auch die größte Gefahr für die Gesundheit und Schönheit unserer Haut. Deshalb ist UV-Schutz ein absolutes Must-do. Er sollte aber flexibel der Situation angepasst werden, denn jeder Tag ist anders“, so die Inhaberin der Women Lounge. „Mehr ist nicht immer besser. Im Gegenteil!“
Weniger ist manchmal mehr
An normalen Arbeitstagen hält Elisabeth Kohrs einen hohen LSF, z. B. in der Tagespflege, eher für kontraproduktiv. „Wer die Sonne fast nicht sieht, belastet die Haut damit unnötig. Tagespflegeprodukte mit integriertem UV-Schutz enthalten enorm viel Chemie. Zudem benötigen die hochkomplexen Filter verhältnismäßig viel Platz im Tiegel und verstehen sich nicht mit allen Ingredienzien. Entsprechend gering kann der Anteil an Pflege- und Anti-Aging-Wirkstoffen sein.“ Dazu kommt: Früh am Morgen aufgetragen, hält der Lichtschutz höchstwahrscheinlich nicht bis zur Mittagspause durch und wiegt uns in falsche Sicherheit. „Da macht es doch viel mehr Sinn, SPF nur bei Bedarf aufzutragen. Dann aber richtig“, findet Elisabeth Kohrs. Praktisch sind konzentrierte Lichtschutzfilter in Gel- oder Sprayform, so genannte On-Top-Shields. Sie lassen sich ruckzuck auftragen, bevor es ins Freie geht – und bilden einen unsichtbaren Schutzfilm über der Tagespflege und ohne das Make-up zu verwischen. Apropos Make-up: Jede Foundation und BB-Creme enthält Lichtschutzpigmente wie Titandioxid oder Eisenoxid. Sie reflektieren einen Teil der UV-Strahlen und bieten einen natürlichen Basisschutz – praktisch für kurze Aufenthalte im Freien oder den Weg zur Arbeit. Mit einem leichten Fixierpuder bleibt Make-up auch bei heißem Wetter stabil, und der Schutz hält so über den ganzen Tag. Zusätzlich schützt eine große Sonnenbrille die empfindliche Augenpartie. Tipp: Auf die Kennzeichnung „UV400‘“ oder „100 Prozent UV-Schutz“ achten.
Orientierungshilfe für wirkungsvollen UV-Schutz
„Bei längeren Aufenthalten in der Sonne ist ein ‚richtiger‘ Sonnenschutz natürlich unerlässlich – selbst im Schatten“, betont Elisabeth Kohrs. Der UV-Index, den jede Wetter-App ausweist, zeigt an, wie stark die Strahlung ist. Ab einem Wert von 3 ist Sonnenschutz ein Thema. „Sonnenempfindliche und helle Hauttypen können sich etwa fünf bis 15 Minuten ungeschützt dem direkten Sonnenlicht aussetzen, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Normal Bräunende haben eine Eigenschutzzeit von 20 bis 25 Minuten, dunklere Hauttypen von etwa 30 Minuten. Schwarze Haut verträgt die Sonne ungeschützt 90 Minuten und länger. Darüber hinaus braucht aber auch sie zuverlässigen Licht- und Infrarotschutz.“
Die Suche nach dem optimalen Sonnenschutz unterstützten die Expertinnen der Women Lounge mit einer individuellen Beratung und einer Auswahl an innovativen Sonnenschutzformulierungen. „Gute Sonnenpflege verzichtet auf allergene Duft-, Farb- und Konservierungsstoffe, um das Risiko sonnenbedingter Hautreizungen zu minimieren“, erklärt Elisabeth Kohrs. Sinnvolle Inhaltsstoffe sind dagegen Feuchtigkeitsspender wie Hyaluronsäure, Vitamine und antioxidativ wirksame Pflanzenstoffe, die vor freien Radikalen schützen. Die Lichtschutzserie von REVIDERM geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie enthält Enzyme, die von Lichtschäden an der DNA angezogen werden und die schadhaften Teile quasi ausschneiden.
Die Menge macht’s
Eine Creme schützt natürlich nur dann gut, wenn sie lückenlos und in ausreichender Menge aufgetragen wird: Erwachsene benötigen die Menge eines Teelöffels fürs Gesicht und für den Körper insgesamt 11 Stränge von der Spitze des Mittelfingers bis zur Handwurzel – einen pro Arm, einen für Gesicht und Hals, zwei für Brust und Bauch, zwei für den Rücken, zwei pro Bein. Für UV-Schutzsprays gilt: pro Körperbereich etwa 15 Spritzer. „Daran denken, den Schutz zu erneuern, speziell am Strand oder Pool sowie nach dem Schwimmen, Abtrocknen oder nach der nach dem Baden oder schweißtreibenden Aktivitäten sollte der Schutz erneuert werden. Die Sonne tut gut – sie liefert Vitamin D, stärkt die Stimmung und macht den Sommer perfekt.
Die Menge macht’s – vor allem in Kombination mit ein paar Sonnenschutzregeln:
Sonnenschutz 30 Minuten vor dem Aufenthalt in der Sonne auftragen – solange brauchen die UV-Filter, um sich an die Hornschicht zu binden und ihre Wirkung vollkommen zu entfalten.
Besonders lichtempfindliche Stellen nicht vergessen. Partien, die oft übersehen werden, sind Ohren, Stirn und Kopfhaut, Nacken, Rücken und Dekolleté sowie die Fußrücken.
UV-Schutz spätestens alle zwei Stunden erneuern und nach jedem Aufenthalt im Wasser. Denn durch Schwitzen, Schwimmen oder Abtrocknen der Haut geht ein Teil der Schutzwirkung verloren. Übrigens: Nachcremen und wiederholtes Auftragen verlängern die Schutzwirkung nicht, sie wird dadurch lediglich aufrechterhalten.
Zwischen 11 und 16 Uhr die Sonne am besten im Schatten genießen – eingecremt, natürlich.
Last but noch least: Die Sonne und den Sommer in vollen Zügen genießen!
Comentarios