Wachstumsfaktoren sind Kommunikations-Genies. Sie haben in der körpereigenen Zellregeneration das Sagen. Eine neue, leistungsstarke Generation spricht die Haut effektiver an als je zuvor.
Networking ist für Wachstumsfaktoren die natürlichste Sache der Welt. Die smarten, körpereigenen Oligopeptide stecken hinter allen wichtigen Aufbau- und Reparaturmechanismen des Körpers. Als Signale werden sie von einer Zelle auf andere Zellen übertragen. Sie leiten wichtige Informationen weiter, geben gezielte Impulse und stehen parat, wenn es darum geht, Abläufe innerhalb der Zelle zu optimierten. Die kleinen Boten werden überall im Körper gebildet – u.a. auch in der Haut – und die Zellen, die den spezifischen Rezeptor für den jeweiligen Wachstumsfaktor tragen, können auf das Signal reagieren. In der Haut gibt es z.B. Wachstumsfaktoren, die Wunden heilen, Sonnenschäden vorbeugen, Pigmentflecken mildern oder die Produktion von Kollagen und Hyaluronsäure anregen. In junger Haut sind Wachstumsfaktoren in ausreichender Menge vorhanden. Sobald ein Problem auftritt – z. B. eine Hautverletzung – geben sie das Signal aus, die Neubildung von Zellen zu pushen. Je mehr Wachstumsfaktoren zur Verfügung stehen, desto schneller kann sich die Haut regenerieren. „Wie bei so vielen Dingen, ist unser Körper mit zunehmendem Alter leider aber weniger großzügig mit der Produktion von Wachstumsfaktoren“, sagt die Kosmetologin Dr. Sabine Gütt, die für den Dermakosmetik-Experten Reviderm eine neue Formel entwickelt hat, die eine Art Supertreibstoff für die Zellkommunikation enthält. Im Interview erklärt die Wissenschaftlerin, warum die growth factor cell renewal-Serie eine wirklich gute Nachricht für (fast) jede Haut ist.
Wachstumsfaktoren sind in der Hautpflege nichts Neues. Warum werden sie unter Kosmetikwissenschaftlern gerade wieder so heiß gehandelt?
Wachstumsfaktoren sind an sich wirklich ein uraltes Thema aus der Zeit von Marika Rökk und Hormocenta. Reviderm hat seit 1986 Produkte mit dem epidermalen Wachstumsfaktor EGF im Pflegesortiment, den auch viele andere Firmen einsetzen. Aktuelle Erkenntnisse und wirklich bahnbrechende Entwicklungen im Herstellungsprozess zeigen Wachstumsfaktoren jetzt in einem ganz neuen Licht und machen sie wieder zu super interessanten Akteuren im Anti-Aging-Tiegel.
Was hat sich geändert?
So ziemlich alles! Die ersten Wachstumsfaktoren im Kosmetiktiegel wurden aus humanem bzw. tierischem Placenta-Gewebe gewonnen, die nächste Generation aus Quellen wie Milch und Molke. Dann begann vor etwa 15 Jahren die Ära der pflanzenbasierten Wachstumsfaktoren, z.B. aus Kartoffeln oder Gerste. Die neuen Wachstumsfaktoren werden biotechnologisch im Labor hergestellt, also durch Fermentation über Enzyme oder Bakterienstämme.
Welche Vorteile hat die Biotechnologie?
Biotechnologisch gewonnene Wirkstoffe sind ultrarein, extrem sicher, nachhaltig und zu 100 Prozent berechenbar. Und: Die Moleküle können in jeder gewünschten Größe produziert werden. Das ist ein echter Gamechanger, denn Wachstumsfaktoren sind von Natur aus zu groß, um aus eigenem Antrieb durch die Hautbarriere in die Epidermis zu gelangen. Dazu sind sie auch noch echte Mimosen, reagieren empfindlich auf Wärme sowie bestimmte Wirk- und Hilfsstoffe in der Rezeptur.
Und wie sieht die Lösung für diese Probleme aus?
Für die neue growth factor cell renewal-Serie von Reviderm haben wir die Wachstumsfaktoren auf die optimale Größe gebracht und in eine Transportkapsel (Liposom) gesetzt. Das schützt die empfindlichen Wirkstoffe vor Angriffen anderer Zutaten im Tiegel, schleust sie gleichzeitig gut und sicher in die Haut – genau dorthin, wo sie gebraucht werden.
In der Haut gibt es viele Wachstumsfaktoren, die alle eine andere Funktion und Wirkung haben. Für welchen Wachstumsfaktor haben Sie sich entschieden?
Auch dazu gibt es neue Erkenntnisse. Lange Zeit war es Usus, nur einen Wachstumsfaktor hoch dosiert einzusetzen. Der wirkte logischerweise aber nur auf einen Zelltyp. Inzwischen wissen wir, dass es viel wirkungsvoller ist, nach dem Vorbild der Natur mehrere Wachstumsfaktoren miteinander zu kombinieren (siehe Kasten). Die Wachstumsfaktoren arbeiten in der Haut synchron und kicken die Zellen in der Oberhaut und im Bindegewebe zeitgleich an.
Gibt es bei der Anwendung etwas zu beachten?
Ätherische Öle, Glykolsäure und hochaktive Vitamin A-Verbindungen vertragen sich nicht gut mit Wachstumsfaktoren. Wenn vor der growth factor cell renewal-Creme oder dem Fluid z. B. ein Fruchtsäure- oder Retinol-Serum aufgetragen werden soll, sollte das mit zeitlichem Abstand erfolgen. Also: Zuerst das Serum restlos in die Haut einklopfen, danach Zähne putzen oder Kaffee kochen und erst dann die growth factor cell renewal-Pflege auftragen.
Wer profitiert von einer Pflege, die Wachstumsfaktoren enthält?
Jede und jeder mit trockener, Umwelt geschädigter, faltiger und erschlaffter Haut. Auch Akne-Male und eingefallene Narben sprechen super auf Wachstumsfaktoren an. Wichtig ist, die Pflege nur auf intakter Haut anzuwenden. Eine aktive Akne profitiert nicht davon, genauso wenig wie eine blühende Rosazea und Neurodermitis.
Sind Wachstumsfaktoren wirklich eine sichere Sache?
Da Wachstumsfaktoren nur Zellen ansprechen, die den spezifischen Rezeptor für den jeweiligen Wachstumsfaktor tragen, muss niemand Sorge haben, dass etwas wächst, das nicht wachsen soll. Ursprünglich kommen Wachstumsfaktoren aus dem Bereich der Wundheilung, deshalb wissen wir auch so viel darüber. Fast alle Studien zur Wirkung kommen aus der Medizin. Wir wissen genau, was ein EGF, ein IGF oder ein FGF machen. Das Thema ist top untersucht.
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