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WOMEN in Balance

Elisabeth Kohrs

Die richtige Pflege in den Wechseljahren

Mit der Menopause verändert sich die Haut. Neben Östrogen und Kollagen geht auch die Produktion von Elastin zurück. Hautexpertin Elisabeth Kohrs erklärt in einem Interview, welche kosmetischen Produkte und Behandlungen für mehr Ausgeglichenheit und Wohlbefinden sorgen.


Welche Hautveränderungen treten während der Wechseljahre auf?

Die Haut nimmt an Elastizität und Festigkeit ab, es entstehen Falten und Trockenheit, und die Haut kann empfindlicher auf äußere Reize reagieren. Das kann zu Rötungen und Irritationen führen. Viele Frauen leiden auch an vermehrtem Haarausfall. Diese Veränderungen sind auf hormonelle Schwankungen und den natürlichen Alterungsprozess zurückzuführen, der in dieser Lebensphase beschleunigt wird.


Warum wird die Haut während der Wechseljahre trockener und scheint schneller zu altern?

Die Produktion von Östrogen und Kollagen nimmt ab. Die Haut wird dadurch dünner und die Barrierefunktion schwächer, was zu einem erhöhten Feuchtigkeitsverlust und Verlust an Spannkraft führt. Viele Frauen bemerken auch eine höhere Anfälligkeit für negative Umwelteinflüsse.


Wie viel Kollagen verliert die Haut denn mit dem Hormonabfall?

Der Kollagenverlust ist schon beachtlich. In den ersten fünf Jahren der Wechseljahre verliert die Haut bis zu 30 Prozent an Kollagen, in den darauffolgenden Jahren nach und nach noch einmal 2 Prozent jährlich. Neben dem Kollagenverlust treten in dieser Phase weitere Anzeichen auf, wie eine allmähliche Abnahme der Hyaluronsäure in der Dermis, trockene, raue Haut durch die verminderte Talgproduktion und eine schlechtere Feuchtigkeitsspeicherung.


Wie sieht die richtige Pflege in den Wechseljahren aus?

Eine gute Feuchtigkeitspflege ist essenziell. Produkte mit Hyaluronsäure, Ceramiden und natürlichen Ölen können helfen, die Barriere zu stärken und die Feuchtigkeit in der Haut zu halten. Generell sollte die Pflege reich an Feuchtigkeitsspendern, Antioxidantien und regenerierenden Inhaltsstoffen ein. Also immer mit Hyaluronsäure, gern mit Vitamin C und abends können Retinoide helfen, die Haut zu revitalisieren. Ich empfehle meinen Kundinnen auch regelmäßige dermatologische Behandlungen wie Mikrodermabrasion oder leichte, chemische Peelings, weil sie die Hautstruktur ebenfalls sehr verbessern können.


Kann eine Hormonersatztherapie die Hautveränderungen verbessern?

Eine Hormonersatztherapie kann helfen, die Hautveränderungen zu mildern. Es ist jedoch wichtig, diese Option mit einem Arzt zu besprechen, da diese Therapie nicht für jede Frau geeignet ist und auch potenzielle Risiken mit sich bringen kann. Eine individuelle Beratung und eine sorgfältige Abwägung der Vor- und Nachteile sind daher unbedingt angezeigt.


Welche Rolle spielt die Ernährung für die Haut in den Wechseljahren?

Eine Ernährung, die reich an Vitaminen, Proteinen und Antioxidantien ist, unterstützt die Hautgesundheit und fördert die körpereigene Kollagenproduktion. Lebensmittel wie Fisch, Nüsse, Obst und Gemüse liefern essentielle Nährstoffe wie Vitamin A, C, E und Beta-Carotin, die zur Hautregeneration beitragen. Deshalb sollten dunkle und rote Beeren, Karotten und Avocados auf dem täglichen Speiseplan stehen. Gegen nächtliches Schwitzen wirkt übrigens Salbeitee sehr gut. Gut zu wissen für alle, die den Geschmack nicht mögen: Salbei gibt es auch in Kapselform.


Wie kann ich die Kollagenproduktion in der Haut steigern?

Eine Anwendung von Retinoiden, Vitamin C und Peptiden kann die Kollagenproduktion anregen. Auch regelmäßige Hautbehandlungen wie Microneedling mit Radiofrequenz können die Kollagenbildung fördern.


Was gibt’s denn Positives zu berichten?

Ich finde es völlig in Ordnung, dass Frauen in den Wechseljahren nicht mehr aussehen wie 20. Dafür haben sie sich enorm weiterentwickelt, sind selbstbewusster, haben einiges im Leben erreicht und kennen sich selbst besser denn je. Falten stören auch nicht immer, aber gepflegt sollen sie sein. Für eine schöne gepflegte Haut in diesem Alter haben wir viele Methoden, die für mehr Wohlbefinden sorgen.

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